Der Fluss ist ein wichtiges Sinnbild für lebendige Veränderung.
Alles ist in Fluss, alles fließt. Im Sommer wirkt der Fluss harmlos und lässt uns in seinem ruhigen Wasser baden, im Frühling aber kann man die Gewalt sehen, wenn die braune Brühe Bäume untergräbt oder sogar mitreißt. Eine der häufigsten Formen, die im Wasser immer wieder entsteht, bei Wehren, zwischen Baumstämmen und Steinen, am flachen Strand, wie am Steilufer, sind spiralförmige Strömungen. Im Entwurf der Sinnesstation „Getriersel“ wurde diese Beobachtung aufgenommen. Auch in der Land-Art ist die Spirale ein
Grundmotiv, da sie in allen Bereichen der Natur, vom Schneckenhaus bis zur Milchstraße, auftaucht. Diese Form wurde hier in Beziehung zur groben Kantigkeit der Sauerländer Kalksteine gesetzt. Heraus kam eine ebenso kantige Spirale. Der Titel „Getriersel“ zeigt diese Eigenständigkeit an. Die Ruhr wird bei Hochwasser die Anordnung der Steine allmählich verändern und spielt so über die Jahre hinweg ihre gestalterische Rolle. Ebenso werden die Steine vom Wetter Veränderungen in Farbe und Form erfahren, all dies ist eingeplant.
Die Sinnesstation wurde in einem Oberstufen Kunstkurs des St. Ursula-Gymnasiums in Neheim entwickelt. Der Entwurf stammt von Yanir Rossmann, die Steine aus dem Herdringer Steinbruch. Haimo Hieronymus hat das Projekt betreut.